6. Dialogforum der Gütegemeinschaft Trockenbau im Harz
Das Dialogforum der Gütegemeinschaft Trockenbau e.V. fand auf Einladung der James Hardie Europe GmbH mit den Marken Fermacell, JamesHardie und Aestuver im Kalkwerk Winterberg in Bad Grund statt. Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich Trockenbau-Fachunternehmen und Mitglieder der Gütegemeinschaft Trockenbau im tiefen Harz.
Mit den Brandschutzlösungen der Marken Fermacell und Aestuver machte Markus Möllenbeck den Anfang bei den Fachvorträgen. Er nahm Bezug auf die aktuelle Ausgabe der DIN 4102-4 und den Entwurf der Änderung A1 und erläuterte, wie zukünftig mit dieser Norm Nachweise des Feuerwiderstands unter Berücksichtigung von Gipsfaserplatten geführt werden können. Was sind wirtschaftliche Lösungen und wie sieht es im europäischen Ausland mit europäischen Nachweisen zum Brandschutz aus?
Den Einsatzmöglichkeiten, Verarbeitung und Farbgebung der Fassadenprodukte Hardie Panel und Hardie Plank widmete sich im Anschluss Frank Bode. Da die meisten Teilnehmer bereits mit zementgebundenen Produkten vertraut sind, sahen sie in den vorgestellten Anwendungen und Produkten ein interessantes Betätigungsfeld außerhalb der trockenbauüblichen Innenbereiche.
In Bezug auf die Einbruchssicherheit bewies Fabian Pfister in einem kurzweiligen und mit anschaulichem Tatwerkzeug ausgerüsteten Vortrag die einbruchhemmende Leistungsfähigkeit verschiedener Konstruktionen. Mit praktischen Beispielen zeigte er den interessierten Zuhörern das Täterverhalten und erläuterte die Widerstandsklassen der Norm DIN EN 1627, die die Einbruchhemmung klassifiziert.
Ein anspruchsvolles bauphysikalisches Thema brachte Professor Jochen Pfau von der Technischen Hochschule Rosenheim in gewohnt leichter Weise näher. Der Vortrag setzte sich mit der Schallschutzverbesserung durch Trockenbau-Vorsatzschalen und Unterdecken auseinander. Durch die einleitende Erläuterung der grundlegenden bauakustischen Wirkprinzipien und deren Übertragung auf die Schallschutzbemessung nach Norm wurde für den Praktiker nachvollziehbar aufgezeigt, welchen Einfluss die Konstruktionsausbildung und Baustoffwahl auf die Schalldämmung von Trennbauteilen mit Vorsatzschalen hat. Das Resümee des Vortrags: Die neue Schallschutznorm DIN 4109 ist für Nicht-Akustiker im Detail kaum zu handhaben, aber trotzdem ein Gewinn für den Leicht- und Trockenbau. Die hohe Leistungsfähigkeit von Trockenbausystemen kann im Rahmen von Schallschutznachweisen nun endlich realistisch erfasst und bemessen werde, die relevanten Einflussgrößen sollten dem Fachunternehmen bekannt sein.
Der Vorstandsvorsitzender Karl Schlichter zeigte sich mit der Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden: „Das Dialogforum ist nicht nur Ort für den fachlich-technischen Austausch, sondern dient auch dem Netzwerk und dem Austausch zum Unternehmeralltag.“
Im Goslarer Brauhaus haben die Teilnehmer den begonnenen Dialog in entspannter Atmosphäre fortgesetzt, neben den Themen des Tages wurde noch die eine oder andere Trockenbauerfahrung ausgetauscht.